Cannabis, Space Cake und Co.: Das solltet ihr über Coffeeshops in Amsterdam wissen

Grüne Hanf Magneten mit T-Shirt und Sonnenbrille
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Das Gras der Nachbarn ist bekanntlich immer grüner – und wenn ein Völkchen auf unserer Erde einen grünen Daumen hat, dann sind es die Niederländer. Schließlich sind sie weltweit für ihr magisches Gras bekannt: Cannabis. Kein Wunder also, dass sich jährlich mehr als 20 Millionen Touristen in unser schönes Amsterdam und unsere Coffeeshops verirren. In diesem Blog verraten wir euch daher alles, was ihr über die Amsterdamer Coffeeshop-Kultur (Spoiler alert: hier gibt es nicht nur Kaffee ;-)) und euer „erstes Mal“ mit einem Joint oder Spacecake wissen solltet.

Was ist Cannabis und wie wirkt es?

Los geht’s mit einem kurzen Exkurs in den Biologieunterricht: Cannabis ist das lateinische Wort für Hanf und bezeichnet eine der ältesten Nutzpflanzen – und wohl weitverbreitesten Rauschmittel – der Welt.
Die bekanntesten Wirkstoffe der Hanfpflanze sind THC und CBD.
THC hat eine psychoaktive Wirkung und steigt uns im wahrsten Sinne des Wortes zu Kopf. Es dockt an die Nervenzellen im Gehirn an und bewirkt die Ausschüttung vom Glückshormon Dopamin, welches uns mit dem typischen “high”-Gefühl beflügelt.
CBD hingegen ist ein nicht-psychoaktiver Wirkstoff, der sich vor allem auf den Körper auswirkt und uns entspannt fühlen lässt.

Was ist der Unterschied zwischen Cannabis sativa und Cannabis indica?

Es gibt über 1000 (wow!) verschiedene Cannabissorten, die in zwei Arten eingeteilt werden: cannabis sativa (Hanf) und cannabis indica (Indischer Hanf).
Cannabis Sativa hat einen hohen THC- und einen niedrigen CBD-Gehalt, wodurch es vor allem für seine berauschende Wirkung bekannt ist. Es kann beispielsweise Lachanfälle auslösen, uns einen kreativen Boost bescheren und unser Hungergefühl anregen (Pro-Tipp: haltet also immer Chips und Stroopwafels bereit).
Cannabis Indica hingegen hat einen besonders hohen CBD-Gehalt und damit eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist. Es kann beispielsweise Stress reduzieren, Schmerzen lindern und schlaffördernd wirken. 

Das alles klingt wie im Schlaraffenland, aber bitte nicht vergessen: Cannabis ist und bleibt ein Rauschmittel. Gerade wenn ihr mit dem Konsum von Cannabis noch nicht vertraut seid, ist Vorsicht geboten. Die Wirkung von Cannabis ist teilweise unvorhersehbar, es können auch unangenehme Wirkungen wie Heißhunger, Übelkeit, Kreislaufprobleme, Panikattacken und Halluzinationen auftreten. Und vor einem solchen “schlechten Trip” wollen wir euch bewahren.

Sind Gras, Marihuana und Haschisch das gleiche?

Same same but different. Als Gras, Marihuana oder Weed werden die getrockneten, aber ansonsten unverarbeiteten Blüten der weiblichen Hanfpflanze bezeichnet. Die Farbe von Gras ist meist grün bis bräunlich, teilweise aber auch weiß bis lila-grau.
Haschisch, Hasch oder Shit hingegen ist das Extrakt, das aus dem Harz der weiblichen Hanfpflanze gewonnen wird. Es ist viel konzentrierter als Gras und hat damit einen deutlich höheren THC-Gehalt. Haschisch ist grau-braun bis matt-schwarz und erinnert vom Aussehen her an einen Gemüsebrühwürfel.

Grünes "Welcome in Amsterdam"-Schild mit Hanfpflanze.
Welcome to Amsterdam, Marihuana Lovers.

Wie läuft ein Besuch im Coffeeshop ab?

In den Coffeeshops in Amsterdam – kleine Cafés, in denen man sogenannte Softdrugs kaufen kann – sind sowohl Einheimische als auch Touristen ab 18 Jahren willkommen. Kleiner Fun Fact: In den Niederlanden ist Cannabis nicht legal, sondern wird toleriert. Pro Nase dürfen daher auch nur maximal fünf Gramm Cannabis am Tag gekauft werden. 

Bei Ankunft bekommt ihr eine Menükarte in die Hand gedrückt, auf der neben Kaffee, Tee und anderen nicht-alkoholischen Getränken auch vorgedrehte Joints, Haschkekse und Spacecakes aufgelistet sind. Diese kosten in der Regel zwischen 6 und 12 Euro pro Stück. Ihr könnt diese entweder direkt dort rauchen bzw. verzehren oder mitnehmen (aber bitte nicht über die Grenze schmuggeln!). Ihr seid von der riesigen Auswahl überwältigt? Kein Problem! Das Personal in den Coffeeshops in Amsterdam berät euch gerne, sodass ihr euch unbekümmert mit dem “niederländischen Kulturgut” vertraut machen könnt.

Welcher ist der beste Coffeeshop in Amsterdam?

Mit über 160 Coffeeshops in unserer romantischen Grachtenstadt habt ihr die Qual der Wahl. Wir haben daher die Top 5 besten Coffeeshops in Amsterdam hier für euch aufgelistet:

The Bulldog: Der Bulldog ist der älteste aller Coffeeshops in Amsterdam und hat seinen Namen einer Fellnase zu verdanken. Mittlerweile gibt es neben den klassischen Coffeeshops sogar ein Bulldog Hotel und einen Bulldog Merchandise Laden, an denen wir auch auf unserer Informativen Rotlichttour vorbeischlendern.

Mann sitzt vor dem bunt bemalten Eingang von the Bulldog Coffeeshop, an dem die Amsterdamliebe-Rotlichttour auch vorbei kommt.
Gleich im Rotlichtviertel lockt der Bulldog Coffeeshop.

Grey Area: Direkt um die Ecke von unserem Lieblingscafé Il Momento ist der Grey Area gelegen. Hier war einst der legendäre Rapper Snoop Dogg zu Besuch, sodass dieser Coffeeshop ein wahrer Pilgerort für alle Freunde des amerikanischen Raps geworden ist. Auf unserer Innenstadttour legen wir hier einen kurzen Zwischenstopp ein (nur zum Gucken, wer probieren will, muss später wiederkommen ;-)). 

Menschen warten vor dem mit Stickern beklebten Grey Area Coffeeshop.
Im Grey Area hat bereits Snoop Dogg sein Gras gekauft.

Abraxas: Zentraler geht’s nimmer. Mitten im Zentrum von Amsterdam, in einer unscheinbaren Gasse in unmittelbarer Nähe vom Damplatz, ist der Coffeeshop Abraxas gelegen. Da kommt nicht nur bei dem Namen ein magisches Kleine-Hexe-Feeling auf.

Abraxas Coffeeshop mit seiner schöner Holzbar und buntem Ambiente gleich beim Damplatz in Amsterdam.
Das Abraxas beeindruckt nicht nur mit tollem Interieur.

Boerejongens: Als waschechte “Bauernjungs” wissen die Herren von Boerenjongens, wo gutes Gras wächst. Sie legen viel Wert auf kompetente Beratung, empfangen euch unter anderem auf der Utrechtsestraat, direkt um die Ecke vom Rembrandtplatz und haben sogar einen Cannabis Sommelier in petto.

De Dampkring: Katzenfreunde aufgepasst! In diesem Coffeeshop warten neben Joints, Kaffee und Co. auch noch die typischen Amsterdamer „kroegtijger“ (Kneipentiger) auf euch, die sich schnurrend an euch kuscheln und für eine besonders entspannte Atmosphäre sorgen.

Farbenfrohe Bar im Coffeeshop De Dampkring in Amsterdam.
Bunt und vor allem entspannt geht es hier im De Dampkring zu.

Spacecake – yay oder nay?

Auch für kleine Krümelmonster ist Amsterdam ein echtes Walhalla, denn hier gibt es Spacecake oder Haschbrownies an jeder Ecke. Diese sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da das THC erst einen Umweg durch den Magen nimmt, bevor es euer Gehirn erreicht. Als Faustregel gilt: beginnt mit einem Drittel (sharing is caring) und wartet mindestens eine Stunde (!) bevor ihr ein weiteres Stückchen nehmt, denn die Wirkung setzt zeitverzögert ein. Wenn ihr zuviel auf einmal esst, können Spacecake und Haschbrownies beharrlich auf den Magen schlagen, und das ist wirklich kein Zuckerschlecken (been there, done that)! 

Außerdem gut zu wissen: Die Kekse und Brownies in den Touri-Shops haben keine Wirkung. Ihr solltet diese daher in einem Coffeeshop kaufen, der eine offizielle Genehmigung (“Vergunning”) am Eingang hängen hat.

Originale Amsterdam Cannabis Spacecake Cookie Dose
Nicht jeder Spacecake schenkt euch das ultimative High-Gefühl.

Was tun, wenn ihr einen “schlechten Trip” habt?

Keine Panik auf der Cannabis-Titanic, you will survive! Es ist noch nie jemand durch den Konsum eines Joints oder Spacecakes gestorben. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und sich zu entspannen. Am besten sucht ihr einen ruhigen Ort auf (wie beispielsweise einen Park oder euer Hotel), fokussiert euch auf positive Gedanken und eine ruhige Atmung und ruft euch immer wieder ins Bewusstsein, dass das ganze auch wieder vorbei geht.

Bei Kreislaufproblem hilft es, euch erstmal in die Horizontale zu begeben, die Beine hochzulegen, eine Banane zu essen und viel Wasser zu trinken. Und letzten Endes ist Schlaf immer noch die beste Medizin. 

Do’s & Don’ts beim Konsum von Cannabis

Lasst euch beraten: Das Personal im Coffeeshop hilft euch, die richtige Auswahl zu treffen.

Weniger ist mehr:
Ihr müsst einen Joint oder Spacecake nicht in einem Mal aufrauchen oder aufessen, sondern könnt ihn euch einteilen, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Sucht euch einen ruhigen Ort, der zur Entspannung einlädt:
beispielsweise einen Coffeeshop mit entspannter Atmosphäre oder eure Unterkunft.

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete:
Stattet euch mit süßen Snacks und ausreichend Wasser aus, sodass ihr für den Fall einer Heißhungerattacke oder eines “schlechten Trips” entsprechend gewappnet seid.

X Don’t panic – Die Wirkung eines Joints kann bis zu zwei Stunden anhalten, die Wirkung eines Spacecakes bis zu sechs Stunden.

X Kombiniert Cannabis nicht mit Alkohol. 

X Konsumiert Cannabis nicht auf offener Straße.

X Lasst die Finger von Cannabis, wenn ihr euch schlecht oder down fühlt.


X Steigt nach dem Konsum von Cannabis nicht direkt hinters Steuer
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X Nehmt kein Cannabis mit nach Deutschland/ Schweiz/ Österreich
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Hash Marihuana und Hemp Museum in Amsterdam mit Holzeingang.
Ein bisschen Kultur zwischen den Joints kann nicht schaden.

Liefs und hiiigh-five, euer Amsterdamliebe Team ❤️

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Amsterdamliebe-author
Cannabis-Expertin Leo ❤️