Jordaanviertel Amsterdam: Unterwegs im schönsten Viertel

view of westerkerk during golden hour
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Mit dem Jordaanviertel in Amsterdam verhält es sich ähnlich, wie mit dem Hummer: Früher hat man ihn den Gefangenen zum Fraß vorgeworfen, heute gilt er als Delikatesse. Das ehemalige Arbeiterviertel hat sich nämlich über die Jahre wahrlich herausgeputzt und gilt heute als das schönste der ganzen Stadt. Im Jordaan findet ihr nicht nur die niedlichsten Kanalhäuschen, sondern auch die malerischsten Kanäle und beeindruckende Fotomotive. Die Jordanesen (so nennen sich die Bewohner) kümmern sich unglaublich liebevoll um ihr Viertel, haben es schön bepflanzt und hegen und pflegen es, damit es noch lange so erhalten bleibt.

Was unser Jordaanviertel zum lebenswertesten der Stadt macht und welche Geheimtipps ihr euch nicht entgehen lassen solltet, erfahrt ihr hier!

Der Blick auf die imposante Westerkerk zur goldenen Stunde

Von Arbeitern, Witwen und Millionären

Im Vergleich zur Innenstadt von Amsterdam, deren Anfänge bereits auf das 13. Jahrhundert zurückgehen, ist das Jordaanviertel noch gar nicht so alt. Erst im 17. Jahrhundert wurde die Stadt zum Westen hin erweitert, nachdem der Handel riesige Arbeiterwellen in die Stadt gezogen hat, die irgendwo untergebracht werden wollten. Der Grundstein des heutigen Jordaanviertels war gelegt. Bis es zum schicken In-Viertel werden konnte, sollten allerdings noch etliche Jahrhunderte vergehen, in denen der Jordaan mit enormen Massen an Dreck, Krankheiten und Überbevölkerung zu kämpfen hatte. So findet man dort auch die charakteristischen Witwenhöfe, denn nicht selten sind die seefahrenden Ehemänner nicht von ihren Abenteuern zurückgekehrt. Damit die Frauen zuhause versorgt waren, hat die Stadt bereits damals gewissermaßen ein Sozialsystem aufgebaut und die Witwen konnten dann in den Höfen mit ihren Kindern unterkommen.

De Wijde Gang, 1910, Source: Gemeente Amsterdam

So bezaubernd und wohlhabend, wie das Viertel heutzutage ist, wurde es aber erst Ende der 80er Jahre. Erst da investierte die Stadt in die großräumige Sanierung und Renovierung der mehr als heruntergekommenen Häuser. Flöhe und Cholera wichen warmen Parkettböden, Stuck und schicken Dachterrassen. Wer sich übrigens fragt, woher der Jordaan seinen Namen hat: er leitet sich weder vom Fluss noch vom Land ab! Tatsächlich hat sich „Jordaan“ aus dem französischen „Jardin“ (= Garten) abgeleitet. Das Viertel ist nämlich deshalb heutzutage das gefragteste der Stadt, weil es zahlreiche, versteckte Hinterhöfchen besitzt. Diese versteckten Gärtchen sind natürlich heute unfassbar gefragt, um dem Stress der trubeligen Innenstadt zu entfliehen. Wer einige dieser mysteriösen Hinterhöfe entdecken möchte, der sollte unbedingt auf unsere Jordaantour mitkommen! 😉

Eine der vielen malerischen Grachten im Jordaanviertel in Amsterdam

Auf den Spuren der wichtigsten Jordansesin: Anne Frank

Wie ihr sicher alle wisst, befindet sich das berühmte Anne Frank Haus im Jordaanviertel von Amsterdam. Wichtig: Gewohnt hat die Familie Frank dort nicht, sondern es handelt sich dabei um das Firmenhaus des Vaters. Da sich die Familie allerdings 2 Jahre lang im Hinterhaus dort versteckt hielt, zählt Anne Frank dennoch als die wichtigste Jordanesin. Ihr ist unter anderem eine eigene kleine Statue gewidmet, die man sich bei einem Besuch anschauen kann. Wer noch mehr über Annes mitreißende Geschichte hören will, die über die Versteckzeit hinausgeht, kann gern auf unsere Anne Frank Tour mitkommen. 🙂

Anne hat ihre letzten Jahre in Amsterdam versteckt im Jordaanviertel verbracht, Source: Anne Frank Haus

Ein Viertel für Schleckermäulchen

Spätestens seit Zeiten von TikTok und Instagram hat wahrscheinlich die ganze Welt mitbekommen, dass der Jordaan Amsterdams Nr. 1 Location für das beste Essen der Stadt ist! Hier haben die Menschen nämlich erkannt, dass es immer noch am besten ist, sich voll und ganz auf eine Sache zu konzentrieren und diese zu perfektionieren. Daher findet ihr hier nicht nur den leckersten Schokoladenkeks der Stadt, sondern auch die besten Pommes! Niederländischer wird’s nicht. 😉
Oder habt ihr schonmal einen „Cruffin“ probiert? Ganz richtig, das ist eine Mischung aus Crossaint und Muffin – also buchstäblich the best of both worlds! Die besten findet ihr bei Saint-Jeans, inklusive Pistazienfüllung (da läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen, oder?). Für die Foodies und Kulturinteressierten unter euch, haben wir noch etwas ganz Besonderes

Schokoladig Hoch 10: Der begehrte Van Stapele Keks
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Amsterdamliebe-author
Jordaanviertel Liebhaberin und Guide Shari <3